Einige von euch, mit denen ich bereits gesprochen habe, haben es schon mitbekommen. Wohnungssuche kann echt anstrengend sein. Besonders, wenn man in einem fremden Land ist, und die Sprache absolut nicht beherrscht. Grundvorraussetzung, du brauchst ein Handy. Ansonsten läuft hier gar nichts. 90 % der Anzeigen sind selbstverständlich auf Spanisch und beinhalten lediglich eine Telefonnummer und keine Emailadresse. Und haben sie doch eine, bekommt man in der Regel keine Antwort. Nachdem ich ja schon am Sonntag eine WG besucht hatte, die nicht ganz meinen Vorstellungen entsprach, musste ich also erstmal weiter suchen. Dazu klapperte ich zunächst sämtliche Webseiten ab und las hunderte von Anzeigen. Zu teuer, zu weit weg, zu schön um wahr zu sein, irgendwie war alles dabei... Bei meinem ersten Telefonat auf Spanisch habe ich die Hälfte nicht verstanden. Einmal rief mich jemand zurück, den ich wohl scheinbar kontaktiert hatte, und bei der jenigen habe ich absolut gar nichts verstanden. Möglicherweise ist mir dort die beste Wohnung durch die Hände gerutscht.^^ Da sich die Sprache als echtes Hindernis erwies, bin ich ziemlich bald dazu übergegangen, die Leute per SMS zu kontaktieren. Schreiben und Lesen geht wesentlich einfacher und es hat wunderbar funktioniert.
Insgesamt habe ich in 2,5 Tagen 10 Wohnungen besichtigt. Das mag nicht so viel klingen, aber ich kann euch sagen, dass man irgendwann einfach die Nase voll hat. Denn, wenn ihr denkt, dass ihr in Deutschlan schon Schlimmes gesehen habt, dann seid ihr noch nicht in Spanien gewesen... Ich wusste ja, dass der spanische Lebensstil wesentlich einfacher ist als der Deutsche, aber manchmal bekommt man wirklich das Gefühl, dass sich die Spanier denken, dass sie einfach so mal ihre Abstellkammer als Zimmer vermieten können, irgendein armer Erasmus-Student wird es schon nehmen. Verschimmelte Bäder, Zimmer ohne Fenster, Möbel, die auseinander fallen, es war wirklich alles dabei. Es gab auch zwei oder drei schöne Wohnungen, aber die waren meist erst zu spät frei, direkt wieder belegt, wenn man sich nicht schnell entschieden hat, oder es gab dann noch einen anderen Haken. Kurzum, es ist wirklich kein leichter Markt. Von der Vielzahl an Anzeigen kann man vielleicht die Hälfte gebrauchen.
Aber: Letztlich war auch ich erfolgreich. Und das durch einen guten Zufall. Eigentlich hatte ich eine andere WG besichtigt, dort lebte auch schon ein Deutscher. Da ich mich aber nicht direkt entscheiden wollte und erst einmal weiter gucken wollte, gab er mir und Sara (die mich zu dieser Besichtigung begleitet hatte) eine Telefonnummer von einer Vermieterin, bei der auch noch Zimmer frei waren. Also rief Sara dort an (ich ließ ihr den Vortritt, da sie einfach besser Spanisch spricht) und wir konnten das Haus (dort gab es einige freie Wohnungen und Zimmer) direkt besichtigen. Und die Meisten davon waren wirklich das Beste, was ich in der ganzen Zeit gesehen hatte. Vor allem zu einem wirklich günstigen Preis. Während Sara sich noch unschlüssig war (jetzt aber genau unter uns wohnt) entschied ich mich sehr schnell dazu, in die erste Wohnung in diesem Haus einzuziehen. Das Zimmer ist groß und hell, das Bad sauber. Damit waren die wichtigsten Kriterien direkt erfüllt. Ich habe einen deutschen Mitbewohner, Michi, der hier schon seit 5 Monaten lebt und das andere Zimmer ist noch frei. Zwar gibt es keinen Fernseher und keinen Backofen (in dem Fall waren die anderen Wohnungen schöner), aber irgendwie war einfach das Gefühl richtig und der Preis stimmt. Meine Vermieterin ist eine alte, kleine Frau, die man kaum versteht, da sie irgendeinen harten, spanischen Akzent hat, den wir nicht zuordnen können, aber obwohl der Vertrag (offiziell) ziemlich streng ist, scheint sie eigentlich ganz lieb. Und nachdem ich in einen Hochhaus-Komplex in San Blas (siehe Foto) hätte einziehen können, und fast in ein Zimmer ohne Fenster eingezogen wäre, ist meine neue Anschrift nun der Plaza San Antonio No 9, 2 derecha und ich habe Palmen vorm Fenster!! Bilder davon gibts aber später erst
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Wohnungssuche - das erste Abenteuer
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