Kaum zu glauben, jetzt ist die erste Woche am Meer tatsächlich schon um. Irgendwie ging das doch ziemlich schnell jetzt. Nachdem ich die ersten Tage ja wegen der Wohnungssuche ein wenig gestresst war, gehts mir jetzt auch ziemlich gut. Ich friere nur leider ständig. Zurzeit ist es in Alicante SEHR windig, außerdem sind die Häuser furchtbar schlecht isoliert, von daher ist es in den Zimmern eigentlich immer kalt. Und auch der gefließte Boden trägt nicht unbedingt dazu bei, dass es wärmer wird. Naturalmente, gibt es auch keine Zentralheizungen, die man dann in Deutschland entsprechend aufdrehen könnte. Ich teile mir lediglich einen kleinen Elektroofen mit Michi, der aber zurzeit natürlich bei ihm im Zimmer ist. Aber selbst wenn ich den habe, wird es nicht unbedingt besser. Ich bin und bleibe einfach eine Frostbeule :-) Viele Grüße an Jenny an dieser Stelle, du weißt ja, wie sich diese Kälte anfühlt
An für sich gefällt es mir hier in der WG aber sehr gut, wenn da nicht grade unser kleiner Problemfall wäre... Am Freitag ist hier noch jemand eingezogen, der sich noch nichtmal vorgestellt hat, in der ersten Nacht uns aus dem Bett geklingelt hat (obwohl er den Schlüssel in der Hand hielt), sonst nicht mit uns redet, sich im Zimmer verbarrikadiert und der Vermieterin wohl auch noch Geld schuldet. Naja, Michi, die Vermieterin (Jeaninne) und ich sind auf jeden Fall alle nicht happy. Möglicherweise ziehen wir auch aus, wenn dieser Typ bleibt. Aber ich hoffe ja noch, dass er so geht.
Bilder von der Wohnung und dem Zimmer hab ich mittlerweile natürlich auch gemacht, aber die sind leider noch auf der Kamera, welche zurzeit mit den anderen Wertsachen bei der Vermieterin ist. Da wir unsere Zimmer nicht abschließen können, wenn wir nicht da sind, waren wir ein wenig skeptisch, was unser "Bewohner" dann so treibt und haben vorsorglich grade alles bei ihr.
Aber genug zum WG-Drama, kommen wir zum Rest der Woche.
Ich muss sagen, ich war doch schon ziemlich viel unterwegs in Alicante. Dabei sind die Nächte doch länger als in Deutschland. Während meine Eltern ja oft voller Unverständnis hingenommen haben, dass man erst um 11 in die Stadt fuhr um dort zu feiern, trifft man sich hier meistens erst noch später. Und dann erst in den Bars. Viele Diskotheken öffnen gar nicht erst vor 3 Uhr morgens. Wann man dann nach Hause kommt, könnt ihr euch vorstellen. Wobei ich selbst auch noch nicht sooo lange weg war. In Alicante geht man ins Barrio. Dort sind viele Bars und Pubs und es werden überall Flyer verteilt, womit man Vergünstigungen bekommt. Generell bleibt man selten lange an einem Ort. Stammplatz scheint für mich jedoch das "Desden" zu werden. Dort trifft man auch irgendwie immer jemanden. Im "Mulligans" ist das ähnlich, dort sind auch andauernd ERASMUS-Parties.
Und man kommt auch leicht mit den Leuten in Kontakt. Ich habe mittlerweile schon viele Bekanntschaften gemacht, gerade auch durch Michi, weil er einfach schon viel länger da ist. Aber auch so kenne ich doch jetzt schon eine ganze Reihe an Leuten mit Namen und viele andere kommen mir schon sehr bekannt vor. Wenn sie nicht grade Deutsch sprechen, muss ich mich allerdings wirklich noch mit Händen und Füßen verständigen - man merkt doch sehr, dass mein Spanisch noch große Lücken aufweist.
Aber genau deswegen gehe ich ja jetzt auch schön brav jeden Morgen zur Sprachschule. Während ich die letzte Woche noch ausschlafen konnte, musste ich doch heute tatsächlich um halb 8 aufstehen. (Gott sei Dank fangen die Kurse ab Morgen erst um halb zehn an). Der Unterricht gefällt mir ganz gut. Wir sind nur 5 Leute im Kurs und ich bin auch mit Anfang A2 eingestuft worden, also in etwa auch dort, wo ich in Deutschland aufgehört habe. Ein bisschen überschneidet sich das ja doch immer. Außerdem habe ich im Anschluss noch eine Stunde Unterricht in "Culturales y Costumbres", um einfach ein bisschen mehr über die spanischen Gewohnheiten zu lernen. Heute haben wir uns z. B. ausführlich über die "Semana Santa" - die heilige Woche vor Ostern unterhalten und sie mit den Traditionen in Europa und den USA verglichen.
Ich denke, wenn ich jetzt die Woche dazu gezwungen bin, 5 Stunden pro Tag wirklich intensiv Spanisch zu sprechen, wird das schon helfen, langsam lockerer zu werden.
So, jetzt ist der Eintrag doch schon ganz schön lang geworden, daher werde ich an dieser Stelle einen Schnitt machen, und mir auch ein bisschen Siesta gönnen.
Hasta luego!!
Maren
PS: Ich freue mich natürlich auch immer über Kommentare!!