Wie bereits im letzten Eintrag erwähnt, gingen wir am Freitag so zeitig ins Bett, mit dem Gedanken am kommenden Morgen frisch und munter zu sein. Während dies den anderen gelang, schlug dieser Plan bei mir deutlich fehl. Denn obwohl die Matratze ein wahrer Traum war und meine Zimmergenossinnen auch nicht geschnarcht haben oder ähnliches, schlief ich sehr wenig und miserabel. Doch man darf sich so eine Reise nicht durch Schlafmangel verderben lassen!
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Clik here to view.Nach einem guten Frühstück liefen wir - vorbei an aufwändigen Graffiti - zu unserem Bus, mit dem uns Jesus (ja, richtig!) dann anschließend zur weltberühmten Alhambra fahren würde.
Die Alhambra ist eine "rote Burg" ( so der Name wörtlich übersetzt), über den Dächern der Stadt Granada, die zunächst von den islamischen Kalifen errichtet wurde, als diese über die iberische Halbinsel regierten. Über die Jahre wurde die Alcazaba (großfläche Befestigungsanlage mit Stadtcharakter) von den verschiedenen Kalifen - und später auch von den christlichen Herrschern Spaniens - umstruktruriert und erweitert. Besonders ist aber auch vor allem, dass die Alhambra keiner Stilepoche zugeordnet werden kann, sondern die Künstler und Architekten ein bis dato völlig einzigartiges Werk schufen, welches jedoch viele Einflüsse arabischer und islamischer Kultur und Kunst aufweist.
Da ich jedoch nicht sehr darauf bewandt bin, historische Fakten in diesem Blog wiederzugeben, verweise ich an dieser Stelle auf Wikipedia. Ich denke, der Artikel dort kann als Einführung in die Geschichte ganz hilfreich sein.
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Clik here to view.Bevor wir jedoch die tatsächliche Burg besichtigen konnten, wurden wir zunächst durch Generalife geführt. Dabei handelt es sich um die zur Alhambra gehörigen Gartenanlage der damaligen Sultane von Granada. Federico, unser kompetenter Guide, erzählte uns, sofern ich es richtig verstanden habe (die Führung war auf Spanisch), dass es zu dieser Zeit üblich war, Wohnstätten und Gärten getrennt zu halten. Auch wenn die Anlage auf Grund des nicht besonders guten Wetters nicht in ihrem vollen Glanz erstrahlen konnte, hat es mir dort sehr gut gefallen. Überall gibt es Wasseranlagen und viele, viele Blumen. Die Wege sind verziert von Mosaiken. Auch wenn die eigentliche Anlage im Laufe der Jahrhunderte oftmals verändert worden ist und man die eigentliche Struktur nur noch schwer nachvollziehen kann, kann ich doch voll und ganz verstehen, warum sich die Könige von Granada an diesen Ort zurück zogen. Vielleicht können euch auch die nächsten Bilder einen Eindruck davon geben:
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Clik here to view.Übrigens wurde das Geräusch des Wassers nicht einfach nur als "Plätschern" angesehen, sondern als eine Melodie. Und ich finde irgendwie stimmt das auch. Der ganze Ort ist recht still und ich finde die Wasseranlagen fügen sich gut in diese Stimmung ein. Es ist tatsächlich angenehm, einfach nur dem Wasser zu lauschen. Vielleicht ist es auch ein Vorteil, dass wir jetzt - Ende Februar - dort waren, und nicht im Sommer, wenn die Touristenschwärme noch um einiges größer sein werden.
Nach dem ersten Teil der interessanten Führung mussten wir nun erstmal eine gute halbe Stunde warten, bis wir tatsächlich in die eigentlcieh Alhambra durften. Auf jedem Ticket ist nämlich eine Uhrzeit angeben und nur dan darf man tatsächlich hinein. Das soll wohl vor Überfüllung schützen, wobei der eigentliche Aufenthalt - sobald man einmal innerhalb der Alhambra ist - unbegrenzt ist. So gab es also noch ausreichend Zeit, sich einen Kaffee zu gönnen (es war doch ganz schön kalt!) oder sich das ein oder andere Souvenir zu besorgen. An dieswer Stelle wurden wir aber nochmal vor den Zigeunerinnen gewarnt, die versuchen, einem allerhand Zeug anzudrehen (an diesem Tag war der Kassenschlager wohl Regenschirme), aber eigentlich nur auf deine Geldbörse aus sind. Ob es tatsächlich ganz so schlimm ist, oder ob sie nur dafür sorgen wollen, dass der offizielle Shop genügend Umsatz hat, weiß ich nicht zu beurteilen, Tatsache ist allerdings tatsächlich, dass es in Spanien sehr viele raffinierte Taschendiebe gibt.
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Clik here to view.Irgendwann durften wir dann aber tatsächlich auch in die Alhambra. Dabei besichtigen wir zunächst den neueren Teil, der von den Reyes Católicos (Isabel und Ferdinand) bzw. seinen Nachfolgern errichtet wurde. Jenes (wie man erkennen mag) katholische Königspaar befreite 1492 die iberische Halbinsel von der Herrschaft der Mauren und rechristianisierte das Land. Zur gleichen Zeit entdeckte Christoph Kolumbus übrigens auch gerade Amerika. Die sich daraus ergebenen Interessensänderungen Spaniens, sorgten unter anderem aber auch dafür, dass der auf dem Bild links dargestellte, von Kaiser Karl V. in Auftrag gegebene, Renaissancepalast nie fertig gestellt wurde. Image may be NSFW.
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In den christlichen Gemäuern findet man des weiteren immer wieder das Symbol "Plus Ultra", der Devise Karls V. und Ausdruck für universelle Herrschaft.
Dies ist in der Tat vom Ausdruck "Non Plus Ultra" ("nicht mehr weiter") abgeleitet, welches in der Antike der Überlieferung zu Folge auf den Säulen des Herakles gestanden haben soll, die das Ende der Welt an der Meerenge zu Gibraltar markieren sollte. Da man aber natürlich irgendwann feststellte, dass die Welt dort nicht zu Ende war, wurde es durch die Aussage "Plus Ultra" negiert und findet sich auch heute noch im spanischen Wappen wieder. (Für diesen kleinen historischen Einblick dürft ihr euch übrigens nicht bei mir, sondern lieber bei Federico oder/und Wikipedia bedanken, denn die Anekdote mit Herakles war mir vorher auch noch nicht bekannt :D )
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Clik here to view.Am Besten gefallen hat mir aber eindeutig der islamische teil der Alcazaba/Alhambra. Überall findet man Mosaike und arabische Inschriften, die meisten davon mit einer historischen Bedeutung. Der Eindruck ist einfach nur überwältigend. Es gibt außerdem vier kleine Wasserläufe in der Anlage, die die vier Flüsse im Paradis symbolisieren - Wasser, Wein, Milch, Honig.
Auch der im Islam bekannte 7. Himmel wurde in der Alhambra in der Form einer besonderen Deckenkonstruktion, die sich in insgesamt 7 Ebenen gliedert, verewigt. Andere Teile der Alhambra haben dagegen keine religiöse Bedeutung, sondern spiegeln zum Beispiel die absolute Symmetrie wieder, indem Mosiaksteine entsprechend angeordnet wurden.
Auch der Blick von der Alhambra auf Granada selbst ist nicht zu verachten. Mit dem Rücken zur Sierra Nevada, dem spanischen Hochgebirge, kann man von der Alhambra aus die ganze Stadt überblicken.
Aber am Besten lasst ihr die folgenden Bilder einfach selber auf euch wirken, auch wenn sie nur sehr bedingt die tatächliche Schönheit der Alhambra widerspiegeln können; und freut euch anschließend schon auf den dritten und letzten Teil zu Granada, der diesmal auch nicht so lange auf sich warten lassen wid!
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